Nach "Kinder"-Produktrückruf: Lebensmittelbehörde erhebt schwere Vorwürfe gegen Ferrero
RTL
Nach dem Mega-Rückruf bei Ferrero wegen Salmonellen-Verdachts erhebt eine belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde schwere Vorwürfe gegen den Hersteller.
Nach dem Mega-Rückruf bei Ferrero wegen Salmonellen-Verdachts bei einigen beliebten "Kinder"-Produkten erhebt die belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde AFSCA schwere Vorwürfe gegen den Süßwarenhersteller.
Welche Produkte von dem Rückruf betroffen sind, erfahren Sie oben im Video.
Nach der Warnung vor den Ferrero-Produktchargen, die ersten Vermutungen nach aus einer Fabrik im belgischen Arlon stammen könnten, scheinen einige Belgier in Sorge zu sein. Kein Wunder, denn schließlich werden die Ei-förmigen Süßigkeiten um die Osterzeit besonders gerne konsumiert und verschenkt – auch an Kinder.
Viele Verbraucher hätten nach dem Bekanntwerden des Rückrufs versucht, den Ferrero-Kundenservice zu erreichen, berichtet Jean-Sébastien Walhin, Sprecher der belgischen Lebensmittel-Sicherheitsbehörde AFSCA, in einem Interview mit "Bel RTL".
Der Sprecher wirft Ferrero vor, "nicht von Anfang an für ihre Verbraucher präsent" gewesen zu sein. Die Lebensmittelsicherheitsagentur AFSCA habe "1.500 Anrufe innerhalb von 48 Stunden von Verbrauchern erhalten, die Ferrero nicht erreichen konnten. (...) Das ist im Grunde genommen nicht unsere Aufgabe, sondern ihre", bemängelt Walhin im Interview mit dem Sender. AFSCA werde jedoch dafür sorgen, dass ihnen Ferrero "Rechenschaft ablegt".
RTL hat Ferrero um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten – bisher bleibt die Anfrage unbeantwortet.
Nach "Kinder"-Überraschungseiern und -Schokobons hat der Schokoladenhersteller Ferrero noch weitere Produkte zurückgerufen. Betroffen sind unter anderem auch "Kinder Mini Eggs", "Kinder Maxi Mix Plüsch" und "Kinder Maxi Ei Schlümpfe". Bei bestimmten Chargen dieser Produkte besteht der Verdacht einer Verseuchung durch Bakterien. Der Hersteller Ferrero betont auf seiner Webseite, dass es sich bei dem Rückruf um eine Vorsichtsmaßnahme handle.
Etwa 63 Menschen in Großbritannien, vor allem kleine Kinder, waren an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Auch in Deutschland, Frankreich, Schweden und anderen europäischen Ländern soll es einige Infektionen gegeben haben. Ein Zusammenhang mit den "Kinder"-Produkten wird derzeit noch geprüft.