Nach Hundekot-Attacke: Staatsoper hat neuen Ballettchef
n-tv
Nach seiner Attacke mit Dackel-Kot löste die Staatsoper Hannover den Vertrag mit Ex-Ballettdirektor Marco Goecke. Jetzt hat das Theater einen neuen Ballettchef ernannt. In dem Haus ist er kein ganz Unbekannter.
Hannover (dpa/lni) - Nach der Hundekot-Attacke des Choreografen Marco Goecke auf eine Kritikerin hat die Staatsoper Hannover einen neuen Ballettchef. Christian Blossfeld, bislang Vize Goeckes und nach dessen Vertragsauflösung kommissarischer Leiter, sei der neue Ballettdirektor, sagte Staatsopern-Intendantin Laura Berman am Donnerstag. Zur Vertragslaufzeit des 42-Jährigen sagte sie, ihr Vertrag laufe bis 2029 - und "das machen wir zusammen". Berman bezeichnete Goecke als "einen der wichtigsten Choreografen unserer Zeit". Blossfeld erklärte, die Stücke seines Vorgängers seien das Fundament des Repertoires.
Auch in der neuen Spielzeit 2023/2024 führt das Theater Stücke von Goecke auf, etwa "A Wilde Story" nach Motiven von Oscar Wilde. Auch andere Häuser wie das Festspielhaus Baden-Baden in Baden-Württemberg und das Staatsballett Berlin haben bereits signalisiert, dass sie trotz der Hundekot-Attacke weiter mit Goecke zusammenarbeiten wollen.
Goecke hatte im Februar im Foyer des Opernhauses eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er der Journalistin vorgeworfen, immer "schlimme, persönliche" Kritiken zu schreiben. Das Staatstheater Hannover trennte sich in der Woche nach dem Angriff von ihm, sein Vertrag als Ballettdirektor wurde mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Blossfeld übernahm daraufhin die kommissarischen Leitung.