
Nach Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München melden sich weitere Betroffene
Die Welt
Das Gutachten über die Missbrauchsfälle im katholischen Erzbistum München ging bisher von mindestens 497 Opfern aus, gleichzeitig aber auch von einer großen Dunkelziffer. Nun haben sich weitere 48 Betroffene gemeldet.
Nach der Präsentation des Gutachtens über sexuelle Gewalt im katholischen Erzbistum München und Freising haben sich dort bislang 48 weitere Betroffene gemeldet. Das teilte Generalvikar Christoph Klingan am Donnerstag in München mit. Das Gutachten ging bisher von mindestens 497 Opfern aus, gleichzeitig aber auch von einem großen Dunkelfeld an Betroffenen, die bisher nicht bekannt sind.
Das im Januar vorgestellte Gutachten hatte aufgezeigt, dass Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Erzbistum über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden waren. Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wird in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen – ebenso auch dem aktuellen Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.