
Nach Explosion vor Kinderzimmerfenster: 43-Jährige gesteht
n-tv
Eine Frau soll einen Böller auf den Balkon einer Wohnung bei Hannover geworfen haben. Bei der Explosion wird eine Dreijährige aus dem Bett geschleudert. Im Gericht berichtet die Frau über ihr Motiv.
Hannover (dpa/lni) - Nach der Explosion eines Sprengstoffböllers vor einem Kinderzimmerfenster in Langenhagen bei Hannover hat eine 43 Jahre alte Frau die Tat zum Prozessauftakt gestanden. Sie sei davon ausgegangen, dass die Bewohnerin der Wohnung ein Verhältnis mit ihrem zeitweiligen Lebensgefährten gehabt habe, sagte die Frau beim Prozess im Amtsgericht Hannover. Sie habe sich enttäuscht und in ihrem Stolz verletzt gefühlt. Außerdem sei sie betrunken gewesen. Die Angeklagte soll im vergangenen Jahr an Heiligabend den Sprengsatz auf den Balkon der Wohnung geworfen haben.
Laut Anklage soll die Polin die Verletzung von Menschen billigend in Kauf genommen haben. Der Böller soll auf dem Fensterbrett vor dem Zimmer einer Dreijährigen explodiert sein. Das schlafende Mädchen sei durch die Druckwelle aus seinem Bett geschleudert worden, aber körperlich unverletzt geblieben. Die Mutter erlitt einen Schock. Fenster und Kinderzimmer seien zerstört und das Gebäude erheblich beschädigt worden.
Konkret werden der Frau Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers liegt das Strafmaß dafür bei einem bis 15 Jahren, am Amtsgericht dürfen aber nur Strafen von bis zu vier Jahren verhängt werden.
