Nach der Wahl ist vor der Wahl
Süddeutsche Zeitung
Die Partei von Entertainer Slawi Trifonow hat zwar die meisten Stimmen bekommen, aber längst nicht genug für eine stabile Mehrheit. Sie will trotzdem regieren - und zwar allein. Gut möglich, dass die Bulgaren erneut an die Urnen müssen.
Der Ausgang der zweiten Parlamentswahl in Bulgarien in diesem Jahr stellt die Parteien des Landes, die ins Parlament gewählt wurden, vor eine schier unlösbare Aufgabe. Wahlsieger Slawi Trifonow, der am Sonntag mit seiner Partei Es gibt so ein Volk mit wenigen Tausend Stimmen Vorsprung und knapp 24 Prozent vor der früheren konservativen Regierungspartei Gerb landete, kommt zwar nur auf ein Viertel der Sitze im Parlament. Er will aber nicht mit anderen Parteien koalieren. Trifonow, ein populärer TV-Star, Sänger und Entertainer, hat vielmehr angekündigt, er wolle eine Minderheitsregierung einsetzen. Auch eine Kabinettsliste hat er schon präsentiert, für sich selbst hat er allerdings keinen Posten vorgesehen. Bei der Wahl im April, nach der eine Koalitionsbildung gescheitert war, hatte Trifonow den zweiten Platz belegt.More Related News