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Nach dem Telefonat mit Merkel wähnt sich Lukaschenko als Sieger
Die Welt
Die Bundeskanzlerin hatte in Minsk angerufen, um über die Flüchtlingskrise zu sprechen. Die belarussische Propaganda verkauft das als Erfolg. Aber während die Lage im Grenzgebiet dramatisch eskaliert, plant die EU bereits die nächsten Schritte.
Ausgerechnet Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte es nach seinem Telefonat mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin an: Angela Merkel werde telefonisch auch mit Alexander Lukaschenko über die Krise an der belarussisch-polnischen Grenze sprechen. Putins Statement schien unglaubwürdig: Ausgerechnet jetzt, kurz vor der neuen EU-Sanktionsrunde gegen Belarus, sollte Merkel mit einem Politiker sprechen, den Deutschland gar nicht als legitimes Staatsoberhaupt von Belarus anerkennt?
Am Montagabend aber bestätigte das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Putins Ankündigung. Merkel hat tatsächlich fast eine Stunde lang mit Lukaschenko telefoniert, über die Situation an der Grenze und über die „Notwendigkeit humanitärer Hilfe für die dort befindlichen Flüchtlinge und Migranten“. Der staatstreue Propagandist Grigori Asarjonok vom Sender STV brachte es in seiner Sendung so auf den Punkt: „Na, Euröpchen? Das kleine aber stolze Belarus hat euch zerlegt. Jetzt läuft alles nach den Regeln und dem Willen von Lukaschenko.“