Nach Aussage zu Magdeburg: CDU-Mann verlässt Partei
n-tv
Unmittelbar nach dem tödlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt kommentiert der Braunschweiger CDU-Politiker Sven-Markus Knurr auf X - und zeigt Verständnis für den Täter. Seine Äußerung löst eine Welle an Empörung aus. Die Fraktion zieht Konsequenzen.
Wegen seiner Aussagen zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat der Braunschweiger CDU-Politiker Sven-Markus Knurr seine Partei verlassen. Der Ratsherr kommentierte die Eilmeldung zum Anschlag am Freitag auf X mit den Worten: "Ich habe hierfür volles Verständnis", wie die Braunschweiger CDU-Fraktion mitteilte. Der 39-Jährige wurde daraufhin aufgefordert, die Partei zu verlassen. Dem kam er am Sonntagabend nach.
Die Braunschweiger CDU-Fraktion reagierte mit scharfer Kritik auf den inzwischen gelöschten Post. Knurrs Äußerung sei "beschämend" und "menschenverachtend", hieß es in einer Pressemitteilung. Die Partei sieht in der Äußerung Knurrs "nicht hinnehmbaren Entgleisungen". Fraktionsvorsitzender Thorsten Köster betonte zudem, es handele sich um die "schlimmste und geschmackloseste Äußerung dieser Art" des Kommunalpolitikers.
Der Kreisvorsitzende Maximilian Pohler sowie der Fraktionsvorstand forderten Knurr den Angaben nach am Samstag auf, Partei und Fraktion bis Montagabend zu verlassen. Andernfalls drohe ein Parteiausschlussverfahren. Dem sei Knurr am Sonntag nachgekommen, teilte Fraktionschef Thorsten Köster mit. "Knurr hat sich endgültig disqualifiziert für jedwede Position innerhalb des demokratischen Spektrums. Wir bedauern, dies nicht früher erkannt zu haben. Unsere Entscheidung duldete daher keinen Aufschub", so Köster. Knurr sei im Februar in die CDU eingetreten und so Mitglied der Fraktion geworden. Knurr teilte auf seiner Website mit, dass es ihm leidtue, "das in Magdeburg entstandene Leid heruntergespielt zu haben", wie die "Braunschweiger Zeitung" schreibt. Sein Posting habe sich auf einen früheren Beitrag bezogen.