Nach Aufnahme von Taliban – Neuseeland lässt schwangere Bürgerin doch einreisen
Frankfurter Rundschau
Eine schwangere neuseeländische Journalistin darf nun doch zurück in ihre Heimat reisen. Die Einreise war wegen strenger Corona-Regeln zunächst untersagt worden.
Update vom Dienstag, 01.02.2022, 9.55 Uhr: Die schwangere Journalistin Charlotte Bellis darf nun doch in ihre Heimat Neuseeland zurückkehren, um dort ihre Tochter zur Welt zu bringen. Wie Bellis am Dienstag auf Instagram mitteilte, wird sie im März nach Neuseeland reisen. Wegen der strengen Corona-Beschränkungen war ihr die Einreise zunächst verwehrt worden. Sie war daraufhin von den Taliban in Afghanistan aufgenommen worden.
„Wir freuen uns so sehr, nach Hause zurückzukehren und in dieser besonderen Zeit von Familie und Freunden umgeben zu sein“, erklärte Bellis in Kabul. Zugleich sei sie „enttäuscht, dass es so weit kommen musste“. Bellis hatte in der Zeitung New Zealand Herald berichtet, dass sie für den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira in Afghanistan gearbeitet und dann bei ihrer Rückkehr zur Sendezentrale in Doha festgestellt habe, dass sie schwanger sei.
Da Schwangerschaften für unverheiratete Frauen in Katar verboten sind, habe sie heimlich ihre Rückkehr nach Neuseeland vorbereitet. Ihr sei jedoch mitgeteilt worden, dass sie keine Ausnahmegenehmigung für eine Rückkehr bekommen könne.Da ihr Partner, ein belgischer Fotograf, in Afghanistan arbeite, habe sie sich in ihrer Not an ranghohe Taliban-Vertreter gewandt, berichtete Bellis weiter. Diese hätten ihr daraufhin angeboten, zur Entbindung nach Afghanistan zu kommen.
Bellis berichtet öffentlich über ihre Probleme und schaltete auch Anwälte ein. Nach eigenen Angaben wurde sie daraufhin von den neuseeländischen Behörden kontaktiert, die ihren abgelehnten Antrag erneut prüften. Neuseelands Vize-Regierungschef Grant Robertson sagte, Bellis habe die Genehmigung nach einer Überprüfung ihres Falls erhalten - nicht wegen der großen medialen Aufmerksamkeit, die dieser erregt habe.
Erstmeldung vom Montag, 31.01.2022, 19.20 Uhr: Wellington – Die Corona-Pandemie und ihre Folgen schrieben bisher so einige kuriose Geschichten. Eine davon ist die der schwangeren Journalistin Charlotte Bellis. Sie war nach eigenen Angaben von den Taliban aufgenommen worden, nachdem sie wegen der strengen Corona-Beschränkungen nicht zur Entbindung in ihre Heimat zurückkehren konnte. Von ihrem Land habe sie sich „verraten“ gefühlt, sagte die Bellis am Sonntag von Kabul aus Radio New Zealand. Neuseeländische Behörden wollten ihren Einreiseantrag erneut prüfen, nachdem sie ihr Schicksal öffentlich gemacht hatte.