Nach Übergriff auf Journalisten: Polizei sucht Zeugen
n-tv
Bad Lobenstein (dpa/th) - Nach der Auseinandersetzung zwischen dem Bürgermeister von Bad Lobenstein, Thomas Weigelt, und einem Journalisten sucht die Polizei nach Zeugen. Wer Hinweise zu den Handgreiflichkeiten geben könne, bei denen der Reporter stürzte und sich leicht verletzte, solle sich bei der ermittelnden Kriminalpolizeiinspektion Saalfeld melden, teilte die Polizei am Freitag mit. Möglicherweise gebe es noch weiteres Bild- oder Videomaterial von Besuchern des Marktfestes am vergangenen Wochenende.
Der parteilose Lokalpolitiker war am Wochenende auf einen Zeitungsreporter losgegangen. In einer kurzen Videosequenz auf Twitter ist zu sehen, wie Weigelt mit ausgestreckter Hand auf die Kamera des Lokaljournalisten zugeht und diese zu fassen bekommt - dann verwackelt das Bild, die Linse zeigt in Richtung Boden. Der Journalist stellte daraufhin Strafanzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung. Der Bürgermeister fühlte sich nach eigenen Angaben von dem Journalisten provoziert, bestreitet aber einen Angriff.
Der Vorfall erregte bundesweit Aufsehen und wurde unter anderem von Medienverbänden als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet. Der Bürgermeister lehnte Rücktrittsforderungen bislang ab.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.