Nähe zu den "Graue Wölfen"? OB Herter weist Vorwürfe zurück
n-tv
Erneut wird dem OB von Hamm eine Nähe zu einem Sympathisanten der "Grauen Wölfe", türkischen Rechtsextremisten, unterstellt. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen muss sich der SPD-Politiker äußern.
Hamm (dpa/lnw) - Der Oberbürgermeister von Hamm, Marc Herter (SPD), hat erneut eine angebliche Nähe zu einem mutmaßlichen türkischen Rechtsextremisten zurückgewiesen. "Herr Herter steht in seinem gesamten politischen Leben für eine klare Abgrenzung zu jeder Art von rassistischen und rechtsradikalen Tendenzen in unserer Gesellschaft." Das sei "unabhängig von der Nationalität der Rechtsradikalen", sagte ein Sprecher des OB am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund des aktuellen Vorwurfs ist die Bewerbung eines Mannes bei der Stadt, der Kontakte zu den türkischen Rechtsextremisten der "Ülkücü"-Bewegung haben soll.
In einem anderen Fall vor einigen Wochen hatten Kritiker von einem "Kuscheln" Herters mit den "Grauen Wölfen" gesprochen. Als "Graue Wölfe" werden Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die der Verfassungsschutz beobachtet. Bei dem Fall, der nun im Fokus steht, hatte der städtische Personalrat eine Einstellung des Bewerbers E. mit Hinweis auf eine "Ülkücu"-Nähe im Dezember 2021 abgelehnt, wie der WDR berichtete. Die Bewerbung sei zuvor über das OB-Büro an das Personalamt weitergeleitet worden. Das OB-Büro habe dem Personalrat auf dessen Nachfrage mitgeteilt, E. sei dort "nicht direkt näher bekannt". Laut WDR hieß es aber in einer Mail vom November 2021: "Marc bat darum, gemeinsam nach einem Weg zu schauen, wie wir Herrn E. auf die N.N.-Stelle in 542.3 setzen."
Dazu sagte der OB-Sprecher der dpa: Das Bewerbungsverfahren habe mit der "von Herrn Herter ausdrücklich unterstützten Ablehnung durch den Personalrat" geendet. Die Bewerbung sei zunächst im OB-Büro eingegangen und dann "ohne Einbindung und Kenntnis des OB" wie üblich zur weiteren Prüfung und Bearbeitung an die Personalverwaltung geleitet worden. Herter sei inhaltlich nicht mit der Bewerbung befasst gewesen. "Insbesondere gab er keine Empfehlung für den Bewerber ab."