Myanmars Junta versteigert Aung San Suu Kyis Elternhaus
n-tv
Nach dem Militärputsch 2021 kommt Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi erst in Hausarrest und dann ins Gefängnis. Im kommenden März soll ihr Elternhaus für eine Millionensumme versteigert werden. Für das Mindestgebot müssen Interessenten aber bereits tief in die Tasche greifen.
Das Elternhaus der entmachteten Regierungschefin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, wird am 20. März versteigert. In der herrschaftlichen Villa in der Stadt Yangon (früher Rangun) hatte die Friedensnobelpreisträgerin bis 2010 unter einer früheren Militärregierung insgesamt 15 Jahre im Hausarrest verbracht.
Ein von der regierenden Militärjunta kontrolliertes Bezirksgericht habe die Versteigerung angeordnet und ein Mindestgebot von umgerechnet etwa 82 Millionen Euro angesetzt, berichteten lokale Medien unter Berufung auf Justizquellen. Die Versteigerung werde vor dem Haus stattfinden, schrieb der Sender BBC Burmese auf Facebook. Das oberste Gericht des Landes hatte die Villa am Inya-See 2022 zum Verkauf freigegeben. Der ältere Bruder der 78-Jährigen, Aung San Oo, hatte gefordert, seine Hälfte des Anwesens veräußern zu dürfen. Um das Haus hatten die Geschwister jahrelang vor Gericht gestritten.
Während Suu Kyi es einer Stiftung vermachen wollte, die den Namen ihrer Mutter trägt, forderte der Bruder - der schon lange in den USA lebt - seine Hälfte des Vermögens für sich. In einem früheren Verfahren - als sie noch Regierungschefin war - hatte Aung San Suu Kyi Recht bekommen. Jedoch sitzt die Politikerin seit dem Militärputsch vom Februar 2021 nach anfänglichem Hausarrest seit Juni 2022 im Gefängnis. Wegen angeblicher Vergehen wurde sie auf Druck der Junta zu langjähriger Haft verurteilt.