MV will weiter Geld vom Bund für Azubi- und Senioren-Ticket
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Mecklenburg-Vorpommern bietet Azubis und Senioren das Deutschlandticket zum Sonderpreis von 29 Euro. Doch anders als von der Landesregierung geplant sollen dafür keine Bundesmittel mehr fließen.
Schwerin/Düsseldorf (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hat vor einer neuerlichen Debatte um höhere Preise für das Deutschlandticket gewarnt. "Eine vorzeitige Diskussion um einen möglicherweise steigenden Preis des Deutschlandtickets, ohne belastbare Daten, verunsichert die Bürgerinnen und Bürger", erklärte Meyer am Montag nach einer digitalen Sonderkonferenz der Ressortchefs von Bund und Ländern. Und: "Wir sollten zunächst Klarheit vom Bund haben, wann die Länder ihre Ausgleichszahlungen erhalten. Nur so können wir gemeinsam mit den Verkehrsunternehmern und den Aufgabenträgern solide kalkulieren." Spätestens im Oktober solle aber über den Preis im Jahr 2025 entschieden werden.
Meyer wandte sich gegen Bestrebungen des Bundes, die Mehrkosten für die in MV zusätzlich subventionierten Senioren- und Azubi-Tickets nicht mehr mit Regionalisierungsmitteln begleichen zu wollen. "Gerade diese Angebote sind für ein Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern elementar, um den Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr auch für einkommensschwache Personengruppen attraktiv zu gestalten und Jung und Alt neue Möglichkeiten der Mobilität anzubieten", begründete Meyer seine Forderung nach einer fortwährenden Bundesbeteiligung.
Seit Mai 2023 können Fahrgäste bundesweit die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs für 49 Euro im Monat nutzen. Einnahmeverluste der Bus - und Bahnunternehmen gleichen Bund und Länder bis 2025 mit jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro aus. Nach Angaben Meyers gewährt Mecklenburg-Vorpommern Extra-Rabatte für Senioren und Azubis, die das Ticket schon für 29 Euro erhalten. Mit Stand April 2024 seien rund 12 200 Azubi- und etwa 36 200 Senioren-Tickets verkauft worden. Bislang habe das Land diese Vergünstigungen aus den sogenannten Regionalisierungsmitteln finanziert, die der Bund bereitstellt, um den Nahverkehr zu bezahlen. Hochgerechnet auf das Jahr 2024 sei von rund zwölf Millionen Euro an Ausgleichsbedarf für beide Tickets auszugehen.