MV-Grüne wählen Vorstand und Kandidaten für Bundestagswahl
n-tv
Bei der Bundestagswahl 2021 erzielten die Grünen in MV ihr bisheriges Spitzenergebnis. 2025 wird erneut gewählt. Doch der Wind bläst der Partei inzwischen heftig ins Gesicht.
Schwerin (dpa/mv) - Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern wollen bis zur Bundestagswahl in einem Jahr verloren gegangenes Vertrauen bei den Wählern zurückgewinnen und so erneut mindestens einen Sitz im Bundestag erringen. "Wir haben bei den jüngsten Landtagswahlen in Ostdeutschland erkennen müssen, dass wir vor allem in den ländlichen Regionen mit unseren Themen nicht durchdringen, geradezu auf Ablehnung stoßen. Wir müssen alles dafür tun, um den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, auch bei Themen, die für uns schwierig sind", sagte die Stralsunder Bundestagsabgeordnete Claudia Müller in Schwerin.
Auf dem Landesparteitag am Samstag in Güstrow bewirbt sich die 43-Jährige, die seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags ist, für Platz eins auf der Landesliste zur Wahl 2025. Ihre Nominierung gilt als sicher. Um Platz zwei hinter ihr konkurrieren die Co-Vorsitzende der Nordost-Grünen, Katharina Horn, und der Wirtschaftsmathematiker Felix Winter, der Mitarbeiter der Grünen-Landtagsfraktion ist. Um erneut einen Sitz im Bundestag zu erringen, müssten die Grünen im Herbst 2025 im Nordosten etwa 5 Prozent erreichen. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie mit 7,8 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis erzielt. In Umfragen lagen sie zuletzt zwischen 5 und 6 Prozent.
Wie Müller konstatierte auch Horn eine regelrechte Antistimmung gegen Politiker und Themen der Grünen, bis hin zu persönlichen Bedrohungen. In den Sozialen Medien sei insbesondere die AfD sehr aktiv und zeichne dort Bilder, die wenig mit der Realität zu tun hätten. "Es gibt viele Fake-Videos gegen die Grünen. Wir müssen auch in diese Strukturen kommen, um ernsthaft unsere Ideen zu diskutieren", sagte Horn. Einschüchtern ließen sich die Grünen nicht.