Mutmaßlicher U-Bahn-Schütze bleibt in Haft
n-tv
Nach seiner Festnahme ist der mutmaßliche Angreifer in der New Yorker U-Bahn einer Richterin vorgeführt worden. Diese will dem 62-Jährigen zunächst eine Freilassung auf Kaution nicht ermöglichen. Derweil werden mehr Details über die Verletzten veröffentlicht.
Nach der dramatischen Attacke in der New Yorker U-Bahn mit Schüssen und mindestens 23 Verletzten bleibt der festgenommene mutmaßliche Täter vorerst in Haft. Es werde für ihn zumindest vorerst keine Möglichkeit der Freilassung auf Kaution geben, sagte Richterin Roanne Mann bei einer ersten kurzen Anhörung heute an einem Gericht im Stadtteil Brooklyn.
"Der Angriff des Angeklagten war vorsätzlich, sorgfältig geplant, und er hat zu Angst und Schrecken bei den Opfern und in unserer ganzen Stadt geführt", sagte die Staatsanwältin Sara Wink bei der Anhörung. Der 62 Jahre Frank James war in Begleitung einer Verteidigerin erschienen und antwortete kurz auf formale Fragen der Richterin. Die Verteidigerin bat darum, dass ihr Mandant im Gefängnis eine psychiatrische Untersuchung und Medikamente gegen Krämpfe in den Beinen bekomme. Der in New York geborene und zuletzt in Philadelphia und Wisconsin wohnhafte Mann, der zuvor schon mehrfach wegen anderer Vergehen festgenommen worden war, soll wegen einer "terroristischen oder anderen gewaltsamen Attacke" auf den öffentlichen Nahverkehr angeklagt werden. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge hat er alleine gehandelt. Die Hintergründe zur Tat sind weiter unklar.
Der Mann war am Mittwoch in Manhattan gefasst worden. "Meine New Yorker Mitbürger, wir haben ihn", hatte der wegen einer Corona-Infektion per Video aus der Isolation zugeschaltete Bürgermeister Eric Adams bei einer Pressekonferenz gesagt. "Wir konnten seine Welt schnell einschrumpfen", ergänzte Polizeichefin Keechant Sewell. "Er konnte nirgendwo anders mehr hinrennen." Die Behörden vermuten, dass mehrere Veröffentlichungen in sozialen Medien von dem Mann stammen. Darin beschwere er sich unter anderem über New York, Bürgermeister Adams und Obdachlosigkeit. Adams' Polizeischutz war deswegen zunächst vorsichtshalber aufgestockt worden.