Mutmaßlicher "Reichsbürger" soll Unfälle verursacht haben
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Ende Mai steht der frühere Bundeswehr-Oberst und mutmaßliche "Reichsbürger" Maximilian Eder wegen Terrorismus in Frankfurt vor Gericht. In einem Prozess in München geht es zuvor um andere Vorwürfe.
München (dpa/lby) - Kurz vor Beginn des ersten Prozesses gegen die mutmaßlichen "Reichsbürger" um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat am Donnerstag vor dem Münchner Amtsgericht ein Prozess gegen einen der als Rädelsführer angeklagten Männer begonnen. Der frühere Oberst Maximilian Eder, der vom 21. Mai an wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Frankfurt vor Gericht stehen wird, muss sich in München wegen eines vergleichsweise harmlosen Vergehens verantworten: Er ist wegen Trunkenheit im Verkehr, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung angeklagt.
Obwohl er seinen Führerschein zu dem Zeitpunkt bereits wegen Alkohol am Steuer los war, soll er 2022 mehrfach betrunken mit dem Auto unterwegs gewesen sein. Laut Anklage hatte er schon am Vormittag 1,8 Promille im Blut, als er seinen weißen BMW im März 2022 auf der Flucht vor einer Polizeistreife gegen einen Baum fuhr. Nur rund zwei Wochen später erwischten Polizisten ihn mit 1,3 Promille auf dem Mittleren Ring in München. Bei seinem vergeblichen Fluchtversuch beschädigte er laut Generalstaatsanwaltschaft zwei parkende Autos, einen Roller und ein Motorrad.
Zu den Vorwürfen äußerte Eder sich zunächst nicht, dafür berichtete er lange, ausufernd und anekdotenreich über seinen persönlichen Werdegang ("Ich war der Zweitbeste im Studium") und seine Karriere in der Bundeswehr, wo er "immer unkonventionelle Lösungen gefunden" habe "für die praktischen Dinge des Lebens". Zu seinem Alkoholkonsum in seiner Zeit bei der Bundeswehr sagte er, der sei "wie ein Bayer, ganz normal" gewesen.