Mutmaßlicher Mörder nach elf Jahren festgenommen
n-tv
Im Mai 2012 wird in Warschau ein deutsches Camper-Ehepaar erschossen. Damals kann der Fall nicht aufgeklärt werden. Doch moderne Analysemethoden verhelfen der Polizei jetzt zum Ermittlungserfolg: Eine DNA-Spur führt zu einem 67-Jährigen.
Mehr als elf Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Hamburger Camper-Ehepaars in Warschau haben polnische Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 67-Jährige sitze in Untersuchungshaft, sagte der Sprecher der Warschauer Bezirksanwaltschaft, Szymon Banna. Die DNA des Tatverdächtigen sei auf einem Gegenstand am Tatort gesichert worden. Zuvor hatten mehrere deutsche Medien über den Fall berichtet.
Das getötete Ehepaar war im Mai 2012 in der Nähe einer Warschauer Kleingartenanlage gefunden worden. Der 61-jährige Mann und seine 62-jährige Frau waren mit einem zum Wohnmobil umgebauten Kleinbus nach Polen gereist und wollten weiter in die Ukraine. Nach den damaligen Erkenntnissen der Ermittler starben beide an den Folgen von Schussverletzungen. Am Körper des Mannes wurden zudem Schnittwunden festgestellt.
Da es an dem abgelegenen Tatort an Zeugen fehlte, konnte die Identität des Mörders zunächst nicht festgestellt werden. Das Verfahren wurde 2013 eingestellt. "Die akribische Sicherung von Spuren und Beweisen am Tatort durch Polizeibeamte (...) ermöglichte es Jahre später, diese mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden im forensischen Labor des Warschauer Polizeipräsidiums erneut zu untersuchen und biologisches Material zu extrahieren", heißt es im Bericht der Staatsanwaltschaft.