Muss Bolsonaro wegen seiner Corona-Politik vor Gericht?
DW
Ein Untersuchungssausschuss des brasilianischen Parlaments erhebt schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten. Die Mehrzahl der Mitglieder empfiehlt nun eine Anklage.
Nach sechs Monaten Arbeit verabschiedete der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik Jair Bolsonaros (Artikelbild) den Abschlussbericht von Senator Renan Calheiros am Dienstag (Ortszeit) mit sieben zu vier Stimmen. In dem 1289-seitigen Papier wird Bolsonaro für mindestens neun Verbrechen verantwortlich gemacht - von Täuschung der Öffentlichkeit über Anstiftung zu Straftaten bis hin zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Im Blickpunkt steht Bolsonaros Handeln seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Präsident verharmloste das Virus von Anfang an und sprach sich mehrfach gegen Schutzmaßnahmen sowie Einschränkungen aus. Auch den Sinn von Impfungen zieht er in Zweifel. Ihm wird vorgeworfen, den Erwerb von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben.