Museumsraub ist der neue Banküberfall
n-tv
Der Museumsraub von Manching passt in ein Muster von mehreren Taten, die in den vergangenen Jahren in Deutschland verübt worden sind. Offensichtlich hat sich der Kunstraub zu einem neuen Geschäftsfeld der organisierten Kriminalität entwickelt. Und das hat gute Gründe.
Der Diebstahl der Goldmünze "Big Maple Leaf" aus dem Berliner Bode-Museum, der Einbruch ins Dresdner "Grüne Gewölbe" und nun der Raub des keltischen Goldschatzes aus einem Manchinger Museum: Deutschland verzeichnet in den vergangenen Jahren eine Reihe hochkarätiger Museumsdiebstähle.
Für den Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Münze aus dem Berliner Bode-Museum 2017 wurden drei Männer aus einem bekannten arabischstämmigen Clan zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Doch die Münze wurde bis heute nicht gefunden. Allein der reine Goldwert des prestigeträchtigen Ausstellungsstücks betrug 3,75 Millionen Euro.
Zwei der später Verurteilten sollen 2019 auch in den Dresdner Raubzug verwickelt gewesen sein. Dort stahlen im November 2019 Einbrecher 21 Schmuckstücke von unschätzbarem kulturhistorischen Wert. Der dürfte die Täter jedoch weniger interessiert haben als die Tatsache, dass die Stücke mit Tausenden kleinen Diamanten und Brillanten besetzt waren. Der Versicherungswert des Schmucks lag bei 113 Millionen Euro. Sechs junge Männer aus dem Berliner Clan stehen seit Monaten wegen der Tat vor Gericht. Und auch von diesen Beutestücken fehlt bis heute jede Spur.