Museum gibt Patronengurt aus Kolonialzeit zurück
n-tv
Die Aufarbeitung der gewaltsamen Kolonialgeschichte und der Umgang mit Raubkunst sind diffizil. Ein Museum in Braunschweig zieht nun Konsequenzen.
Braunschweig (dpa/lni) - Das Städtische Museum Braunschweig gibt einen Patronengurt aus der Kolonialzeit zurück. Der Gurt habe für den Stamm Ovambanderu aus dem heutigen Namibia eine große ideelle Bedeutung und soll nun in sein Herkunftsland zurückkehren, teilte die Stadt am Dienstag mit. An wen konkret der Gurt zurückgegeben wird, soll in weiteren Gesprächen mit Beteiligung des Bundes geklärt werden.
2021 war eine Delegation der Ovambanderu nach Braunschweig gekommen und hatte den Gurt untersucht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den früheren Besitz des Anführers Kahimemua Nguvauva, der nach Berichten von deutschen Kolonialherren 1896 hingerichtet wurde. Zuvor wurde er aber noch symbolträchtig entwaffnet und der aus Braunschweig stammende Händler Gustav Voigts (1866-1934) übergab den Gurt später dem Städtischen Museum.
Über die Rückgabe des Gurtes wurde in Braunschweig schon seit längerem diskutiert. Das Museum setzte sich in der Schau "Am Anfang war der Gurt" mit dem Umgang mit kolonialen Trophäen auseinander. Jetzt beschloss der Rat der Stadt Braunschweig einstimmig die Rückgabe. "Mit dem Patronengurt des Kahimemua geben wir den Ovambanderu ein wichtiges materialisiertes Element ihrer eigenen Identität zurück", teile Braunschweigs Kulturdezernentin Anja Hesse, mit. "Zugleich beschreiten wir mit diesem Akt der Versöhnung einen neuen, notwendigen Weg der Aufarbeitung unserer eigenen Geschichte."
Hanau (dpa/lhe) - Mehrere Schüler einer Hanauer Schule sind am Donnerstag durch Reizgas verletzt worden. 16 Menschen wurden wegen Atemwegsreizungen ambulant behandelt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen drei Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Der älteste der Jugendlichen wurde vorläufig festgenommen, wie es hieß. Der betroffene Bereich der Schule wurde abgesperrt und belüftet. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Starnberg (dpa/lby) - Ein Mann mit einer Schreckschusspistole hat am Starnberger Bahnhof einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Der 36-Jährige habe die Waffe am Donnerstag aus einer Socke am Fuß gezogen, ein Magazin eingeführt und die Waffe durchgeladen, teilte die Polizei mit. Auf Menschen habe er die Pistole nicht gerichtet, sondern lediglich mit ihr hantiert. Nach dem Notruf einer Passantin seien mindestens sechs Polizeistreifen zum Bahnhof geschickt worden. Als eine Zivilstreife bei dem leicht betrunkenen Mann angekommen sei, habe er die Waffe den Angaben zufolge bereits wieder eingesteckt. Er muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Störung des öffentlichen Friedens verantworten.
Hannover (dpa/lni) - Die Landeshauptstadt hat aufgrund einer Unwetterwarnung mehrere Parkanlagen geschlossen. Betroffen seien der Große Garten, der Stadtpark, der Tiergarten, die Waldstation in der Eilenriede und das Freigelände des Berggartens in den Herrenhäuser Gärten, teilte die Stadt Hannover am Donnerstagnachmittag mit. Die Schauhäuser des Berggartens blieben für Besucher geöffnet.
Auerbach (dpa/sn) - Bahnreisende im Vogtland müssen von Montag (1. Juli) an mit Einschränkungen rechnen. Die Eisenbahnstrecke von Lengenfeld nach Falkenstein wird aufgrund von Bauarbeiten bis 13. August gesperrt, wie der Verkehrsverbund Vogtland am Donnerstag mitteilte. Die Züge der Linie RB 1 werden durch Busse ersetzt. Vom 22. Juli an gibt es zudem Bauarbeiten zwischen Zwota (Vogtlandkreis) und dem tschechischen Kraslice. Auch hier wird ein Ersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt.
Schweinfurt (dpa/lby) - Ein Mann soll in seiner Wohnung in Schweinfurt lautstark Lieder einer Rechtsrock-Band gehört haben und muss sich nun wegen Volksverhetzung verantworten. Eine Polizeistreife sei am Mittwoch zufällig auf die in Deutschland verbotenen Lieder aufmerksam geworden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei der späteren Durchsuchung in Abwesenheit des 39-Jährigen wurden demnach mehrere CDs, Schriftstücke und die Musikanlage sichergestellt. Der Beschuldigte sei zudem an seiner Arbeitsstelle aufgesucht worden, wo auch sein Handy beschlagnahmt worden sei.