Moskau veröffentlicht angebliches Geständnis-Video
n-tv
Wer ist verantwortlich für das tödliche Attentat auf den Ultranationalisten Tatarski? Die Ukraine sieht russischen Inlandsterrorismus am Werk, Moskau wiederum zeigt mit dem Finger auf Kiew. Als angeblichen Beleg veröffentlichen russische Behörden das Geständnis einer Frau.
Nach dem tödlichen Anschlag auf einen Militärblogger in St. Petersburg haben die russischen Behörden ein angebliches Geständnis einer festgenommenen Frau veröffentlicht. Auf der vom Innenministerium verbreiteten Aufnahme soll eine 26-jährige Russin zu sehen sein, die gesteht, die Bombe Wladlen Tatarski am Sonntag in einem Cafe überreicht zu haben. Das russische Anti-Terror-Komitee NAC machte als Drahtzieher den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich, mithilfe von Unterstützern des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Dessen Anhänger wiesen die Anschuldigung zurück und sieht den russischen Inlandsgeheimdienst FSB in der Verantwortung.
Die Ukraine hatte am Sonntag von russischem Inlandsterrorismus gesprochen und eine Verwicklung verneint. Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge war die Frau wegen Protests gegen den Krieg in der Ukraine schon einmal festgenommen worden. Laut unbestätigten weiteren russischen Medienberichten soll sie den Ermittlern gesagt haben, dass sie nichts von der Bombe gewusst habe. Ihr Ehemann habe diese Darstellung unterstützt. Der Sprengsatz war demnach in einer Figur versteckt.
Aufnahmen von vor der Explosion zeigen, wie er die kleine Statue bewundert und den anderen Gästen des Cafes zeigt. Bei der Detonation wurden 32 von ihnen verletzt. Tatarski hieß eigentlich Maxim Fomin und war einer der prominentesten Militärbloggern Russlands. In seinen Online-Beiträgen befürwortete er den Krieg gegen die Ukraine, kritisierte aber auch oft Spitzenvertreter des Militärs. Beim Messagingdienst Telegram folgten ihm mehr als 560.000 Menschen.