Moskau räumt Datenlücken bei Sputnik ein
n-tv
Das Eingeständnis hat Seltenheitswert: Obwohl Russland als erstes Land der Welt ein Corona-Vakzin entwickelt, fehlt Sputnik V bis heute eine Zulassung der WHO oder der EU. Nun gibt Moskau zu, die nötigen Daten nicht geliefert haben. Und verzichtet ganz auf Verschwörungstheorien.
Russland hat eingeräumt, für eine Anerkennung seines Corona-Impfstoffs Sputnik V der Weltgesundheitsorganisation WHO bisher nicht alle erforderlichen Unterlagen übergeben zu haben. "Es gibt tatsächlich irgendwelche Informationen, die man für eine Zertifizierung zur Verfügung stellen muss", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Wir haben das bisher nicht gemacht, weil wir eine andere Auffassung hatten, welche Informationen das sind und wie sie überreicht werden sollen." Russland habe "andere Standards", passe sich aber allmählich den Anforderungen an.
Das Eingeständnis gilt als außergewöhnlich, weil Russland immer wieder Vorwürfe erhoben hatte, es gebe politische Gründe für eine fehlende Anerkennung von Sputnik V. Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat das Präparat bisher nicht zugelassen. Die Besuche von Experten der EMA und der WHO hatten sich immer wieder wegen fehlender Voraussetzungen auf russischer Seite verzögert. Nun werden WHO-Sachverständige im Januar in Russland erwartet, um Produktionsanlagen in Augenschein zu nehmen.