Moskau möchte NGO "Memorial" auflösen
DW
Die Nichtregierungsorganisation setzt sich für die Wahrung der Menschenrechte und politische Gefangene in Russland ein. Das behagt der Führung im Kreml offensichtlich gar nicht.
Russlands renommiertester Menschenrechtsorganisation Memorial droht das endgültige Aus: Wie sie in Moskau mitteilte, beantragte die russische Generalstaatsanwaltschaft die Auflösung der NGO. Über den "Liquidierungsantrag" werde der Oberste Gerichtshof am 25. November entscheiden, heißt es.
Memorial, noch während der Perestroika 1987 von Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow und anderen Dissidenten gegründet, sprach von einer "politischen Entscheidung" ohne Rechtsgrundlage. Ziel sei die "Zerstörung einer Organisation, die sich mit der Geschichte politischer Repressionen und mit dem Schutz der Menschenrechte" befasse.