Moskau dreht Österreich den Gashahn zu
n-tv
Als Konsequenz eines Rechtsstreits stoppt Moskau ab morgen seine Gaslieferung nach Österreich. Damit beliefert Moskau einen seiner besten Kunden innerhalb der EU nicht mehr. Wien geht indes nicht davon aus, dass die Versorgung gefährdet ist, Preiserhöhungen werden allerdings schon erwartet.
Österreich wird ab Samstag erstmals seit über 50 Jahren kein Erdgas aus Russland mehr bekommen. Das teilte der russische Gazprom-Konzern dem österreichischen Energiekonzern OMV mit, wie der Erdgasinformationsplattform CEGH zu entnehmen war. Die Lieferungen würden ab Samstagmorgen um 6 Uhr (MEZ) komplett eingestellt. Es handele sich um ein Volumen von 7400 Megawattstunden pro Stunde, was etwa fünf Terawattstunden pro Monat entspricht. Gazprom lehnte eine Stellungnahme ab.
Am Mittwoch hatte die OMV den Markt vor einer möglichen Einstellung der Erdgaslieferungen aus Russland gewarnt. Ein Schiedsgericht unter den Regeln der Internationalen Handelskammer hatte der OMV Schadenersatz von 230 Millionen Euro plus Zinsen für ausgebliebene Gaslieferungen in Deutschland zugesprochen. Die OMV will diese Summe über die monatliche Gasrechnung mit Gazprom für Lieferungen nach Österreich verrechnen. Gleichzeitig hatte der Versorger bekräftigt, dass er seine Kunden mit den vertraglich zugesicherten Gasmengen auch im Fall einer möglichen Lieferunterbrechung von Gazprom beliefern könne.
Auch die österreichische Regulierungsbehörde E-Control war nicht davon ausgegangen, dass die Gasversorgung gefährdet ist. Behörden-Chef Alfons Haber begründete dies mit den zu gut 90 Prozent gefüllten Gasspeichern und dem aktuell ausreichenden Angebot am Markt. Allerdings sei damit zu rechnen, dass es bei einem Lieferstopp aus Russland kurzfristig zu Preiserhöhungen kommt - allerdings nicht auf dem Niveau wie 2022.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."