Mord-Angeklagter wird aus U-Haft entlassen
n-tv
Vor dem Flensburger Landgericht muss sich ein angeblicher Heilpraktiker verantworten. Der 54-Jährige soll seiner Ehefrau eine Überdosis an verschiedenen Medikamenten verabreicht und dann auf sie eingestochen haben. Zuvor soll er mehrere Patientinnen sexuell missbraucht haben. Doch jetzt kommen Zweifel auf.
Ein angeblicher Heilpraktiker, der wegen des Mordverdachts an seiner Ehefrau und mehrerer Vergewaltigungen in Flensburg vor Gericht steht, wird aus der U-Haft entlassen. Dreieinhalb Monate nach Prozessbeginn habe das Landgericht Flensburg den Haftbefehl aufgehoben, teilte ein Sprecher mit. Die Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung der Untersuchungshaft lägen nicht mehr vor.
Der ohne Qualifikation praktizierende Deutsche soll laut Anklage von 2014 bis 2022 sechs Frauen sexuell missbraucht und sie dabei teils auch körperlich verletzt haben. Als seine Taten aufzufliegen drohten, soll der Angeklagte zudem seine schwerkranke Ehefrau getötet haben, um an ihr Erbe zu gelangen. Er habe ihr eine Überdosis aus verschiedenen Medikamenten verabreicht und anschließend mit einem Messer auf sie eingestochen, heißt es in der Anklage.
Um den Mord als gemeinschaftlich geplanten Suizid darzustellen, soll der Angeklagte eine geringe Menge der Medikamente geschluckt und sich selbst mit dem Messer leicht verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn wegen Mordes aus Habgier, Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und einer Reihe weiterer Delikte an.