Moralischer Massenmord
Die Welt
Furios bürstet James Gunn das alte Actionkino gegen den Strich. „The Suicide Squad“ ist ein Blockbuster. Aber es könnte auch die Comicverfilmung eines französischen Avantgardisten sein. Und wer überlebt, entscheidet nicht die Höhe der Gage.
Das DC-Universum hat eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was das Böse ist. Das Gute wirkt stets ein wenig fade in ihm, siehe Superman. Nicht dass die Konkurrenz von Marvel mehr Raum für Ambivalenz böte. Aber während dessen Universum zusehends aseptischer wirkt, entdeckt DC die Tugenden der Schmuddeligkeit. Die Suicide Squad, die in den Comics noch als Task Force X figurierte, stellt eindeutig den Abschaum in diesem Universum dar. Sie folgt dem Prinzip des dreckigen Dutzend und rekrutiert sich aus chronischen Gesetzesbrechern, Waffen in Menschengestalt und üblen Launen der Evolution. Die US-Regierung will Böses mit Bösem bekämpfen. „The Suicide Squad“ ist weniger eine Fortsetzung der ersten Verfilmung von 2016 (der noch der bestimmte Artikel am Anfang fehlte) sondern ein Reboot, also die Wiederaufnahme eines gescheiterten Franchise unter neuen ästhetischen Vorzeichen.More Related News