
Moorschützer machen sich für Wiedervernässung stark
n-tv
Für Moorschützer führt der Weg zum Klimaschutz über die Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Die Bauern sehen das anders. Ein schwer lösbarer Konflikt.
Schwerin (dpa/mv) - Will Deutschland und damit auch Mecklenburg-Vorpommern seine Klimaziele erreichen, so ist die Wiedervernässung von Mooren aus Sicht der Wissenschaft nahezu alternativlos. 30 Prozent der Treibhausgase in Mecklenburg-Vorpommern - das sind 6,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr - seien auf entwässerte Moore zurückzuführen, sagt Franziska Tanneberger vom Moor-Centrum der Universität Greifswald.
Die Moorböden, die mit 1,8 Millionen Hektar rund 5 Prozent der Fläche Deutschlands ausmachen, liegen den Angaben zufolge vor allem in den norddeutschen Bundesländern und im Süden Bayerns, teilweise auch Baden-Württembergs. Werden diese nicht wiedervernässt, so emittieren sie laut der Wissenschaftlerin weiter.
Die im Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern organisierten Landwirte sträuben sich nach eigenen Angaben nicht prinzipiell gegen den Erhalt von Mooren, man benötige jedoch wirtschaftliche Perspektiven für die betroffenen Betriebe. Ihre Vorschläge fassen sie unter dem Motto "Schutz durch Nutzung" zusammen: "So kann beispielsweise mit einem intelligenten Management des Wasserstandes sowohl Moorschutz betrieben als auch die intensive Nutzung der Grünlandstandorte mit raufutterfressenden Tieren erhalten bleiben." Auch könne man sich den Aufbau von Photovoltaik-Flächen in wiedervernässten Mooren vorstellen.