Mongolei empfängt Putin, Ukraine drängt auf Konsequenzen
n-tv
Wegen der Verschleppung von Kindern in der Ukraine liegt ein internationaler Haftbefehl gegen Russlands Präsident Putin vor. Der reist nun zu Gesprächen in die Mongolei, wir dort aber nicht festgenommen, sondern per Ehrengarde empfangen. Kiew reagiert empört und kündigt Konsequenzen an.
Die Ukraine hat Konsequenzen gegen die Mongolei angekündigt, weil das Land den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Besuch bislang nicht festgenommen hat. Die Mongolei als Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs wäre verpflichtet gewesen, den per Haftbefehl gesuchten Präsidenten festzusetzen und an das Gericht in Den Haag zu überstellen, teilte das ukrainische Außenministerium mit. Da sie dies nicht getan habe, sei die Mongolei nun mitverantwortlich für Putins Kriegsverbrechen.
Das mongolische Versäumnis sei ein schwerer Schlag gegen das internationale Strafrechtssystem. Die Ukraine werde gemeinsam mit ihren Verbündeten sicherstellen, dass das Land Konsequenzen zu spüren bekomme. Die Mongolei habe geholfen, dass Putin der Strafjustiz entkomme, teilte der Sprecher des Außenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew mit. "Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies Konsequenzen für Ulan Bator hat", sagte Tychyj.
Putin war am Montag zu Gesprächen in die Mongolei gereist. Er wurde am Flughafen der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator von einer Ehrengarde begrüßt. Anlass seines Besuchs sind die Feierlichkeiten zum 85. Jahrestag des Sieges der sowjetischen und mongolischen Streitkräfte über Japan. Der Kremlchef will sich an diesem Dienstag mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch treffen, auf dessen Einladung er in dem Land ist.