Moldau wäre der zweite Domino-Stein in Putins Revanchismus-Strategie
Die Welt
Bei seinem Treffen mit Präsidentin Sandu bekräftigte Kanzler Scholz die europäische Solidarität mit Moldau. Aber besonders die osteuropäischen Länder warnen, dass Putin nach einem Sieg in der Ukraine weitere Staaten angreifen würde – und mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre das nächste Ziel Moldau.
„Nieder mit Maia Sandu“, rufen die Demonstranten auf den Straßen der Hauptstadt von Moldau. Seit Wochen organisieren Oppositionsparteien in Chisinau Proteste gegen ihre Präsidentin – angeführt von prorussischen Kräften im Land.
Die Menschen machen dabei auch ihrem Unmut über die proeuropäische Regierung und die hohen Gaspreise Luft. Tatsächlich ist die Not groß im kleinen Moldau, das zu den ärmsten Ländern Europas gehört. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Lage noch einmal deutlich verschlechtert: Gas, das bis vor wenigen Monaten günstig aus Russland kam, wird heute zu teuren Marktpreisen aus Europa gekauft. Die Republik will unabhängig werden von russischer Energie, doch der Preis für die Freiheit ist hoch: Gas ist heute siebenmal teurer als noch vor einem Jahr.