Mohnanbau in Afghanistan nimmt trotz Verbots zu
n-tv
In Afghanistan nimmt der Anbau von Schlafmohn zur Herstellung von Opium und Heroin wieder zu. Wie ein UN-Bericht zeigt, bietet das Verbot der Taliban den Landwirten kaum Alternativen. Die gestiegenen Preise machen das Geschäft zusätzlich attraktiv.
In Afghanistan ist der Anbau von Mohn trotz eines Verbotes durch die islamistischen Taliban wieder auf dem Vormarsch. Das geht aus einem neuen Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor. Demnach ist der Anbau von Schlafmohn, der Basis von Opium und Heroin ist, im Vorjahresvergleich um 19 Prozent angestiegen.
Ein Bericht der UN-Behörde von November 2023 hatte noch große Fortschritte der Taliban gegen die Opiumgewinnung gezeigt. Demnach war der Anbau von Mohn zu dem Zeitpunkt um 95 Prozent zurückgegangen.
Trotz des Anstiegs im Jahr 2024 bleibt der Schlafmohnanbau laut der UN mit einer Gesamtfläche von 12.800 Hektar weit hinter dem Stand von 2022 zurück, als schätzungsweise 232.000 Hektar angebaut wurden. Auch habe sich das Zentrum der Opiumproduktion von den südwestlichen Provinzen in den Nordosten des Landes verschoben. Vergangenen Frühling lösten Zerstörungen von Mohnfeldern durch die Taliban im Nordosten des Landes lokale Proteste aus.