Mogelpackungen in Frankreich werden gekennzeichnet
n-tv
Reduzieren Hersteller von Lebensmitteln die Menge eines Produkts, senken zugleich aber nicht den Preis, müssen Einzelhändler dies in Frankreich ab sofort kenntlich machen. So soll Verbrauchern die Orientierung erleichtert werden. Hierzulande tut sich die Politik mit einem vergleichbaren Schritt schwer.
In Frankreich müssen Lebensmitteleinzelhändler mit Beginn der neuen Woche Mogelpackungen durch einen Hinweis am Regal kennzeichnen. Es gehe dabei um Produkte, deren bisheriger Packungsinhalt reduziert wird, während der Preis gleich bleibt oder angehoben wird, teilte das Pariser Wirtschaftsministerium mit. Diese Praxis sei zwar nicht verboten, stoße aber häufig auf Kritik, da sie von Verbrauchern beim Einkauf oft schwer erkannt wird.
Für eine Dauer von zwei Monaten nach Veränderung der Packungsgröße ist nun in Frankreich ein Hinweis am Regal vorgeschrieben, der benennt, wie sich die Menge in der Packung sowie der Preis verändert haben. Die Regelung gilt für Lebensmittel und übrige Produkte, und zwar für Markenartikel ebenso wie für Eigenmarken der Supermärkte. Die Regelung zur Kenntlichmachung sogenannter "Shrinkflation" hatte Frankreich während der hohen Inflation im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht, als viele Menschen über hohe Lebensmittelpreise klagten und sich zugleich durch verkleinerte Verpackungen getäuscht fühlten.
Verbraucherschützer fordern auch in Deutschland eine Kennzeichnungspflicht für entsprechende Produkte. "Verbraucherinnen und Verbraucher müssen Mogelpackungen beim Einkauf auf einen Blick erkennen können. Produkte mit veränderten Zusammensetzungen oder niedrigerer Füllmenge bei gleichem oder höherem Preis sollten für mindestens sechs Monate mit einem Warnhinweis versehen werden", sagte die Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Ramona Pop.
Drei Airlines kündigen nahezu zeitgleich an, ihre Flüge in Deutschland teils massiv zu streichen. Die Politik geht darauf nicht ein und zieht damit den Unmut der Tourismusbranche auf sich. Ein Verband spricht davon, dass die "Alarmglocken läuten" sollten, und macht konkrete Verbesserungs-Vorschläge.