Modulare Handys: Einfache Reparierbarkeit wird immer attraktiver
Frankfurter Rundschau
Früher sind Konzepte für mobile Phones mit ausbaubaren Funktionen gescheitert. Warum ändert sich das gerade?
Frankfurt - Vorige Woche ging es in dieser Kolumne um Handykauf-Vorwürfe und um das modulare „Fairphone“ aus den Niederlanden. Daraufhin erreichten mich mehrere Hinweise auf das „Shiftphone“, das nicht nur ebenfalls modular und leicht reparierbar ist, sondern auch noch das Produkt eines hessischen Familienunternehmens. Das darf natürlich nicht passieren beim Kolumnieren in einer hessischen Zeitung. Zum Glück gibt es über das Thema noch genug für einen zweiten Beitrag zu sagen.
Ungeklärt blieb nämlich vergangene Woche die Frage, warum modulares Handydesign anfangs so lange gescheitert ist, und warum jetzt doch gleich mehrere Unternehmen davon leben können. Eigentlich liegt die Idee ja nahe, und entsprechend oft ist sie angekündigt worden.
Die israelische Firma IXI bewarb um 2003 ein Handy, dessen einzelne Komponenten nicht miteinander verkabelt, sondern durch Bluetooth verbunden sein sollten. So würde sich je nach Bedarf und Weiterentwicklung der Technik eine Kamera, eine Tastatur oder ein farbiges Display anschließen lassen. Die Software sollte ebenfalls modular sein, damit sich aus einem Fotografierhandy – so die Werbung – später ganz einfach ein Videohandy machen ließe. Ob das wirklich funktioniert hätte, lässt sich nicht mehr feststellen, denn es blieb bei der Ankündigung. 2009 brachte die ebenfalls israelische Firma Modu ein modulares Handy auf den Markt, ging aber kurze Zeit später pleite.