
Mode, Beauty, Pop: Influencer fliehen aus Afghanistan
DW
Eine Generation junger Afghaninnen und Afghanen hat in den vergangenen zwanzig Jahren das Internet erobert. Nun fliehen auch sie vor den Taliban.
Sie posieren in Ballkleidern vor antiken Säulen, veröffentlichen Fotos mit Popstars und bewerben ihre Produkte auf Englisch im Internet: Auch in Afghanistan hat sich in den vergangenen Jahren eine lebendige Szene aus Influencerinnen und Influencern entwickelt. Darunter finden sich insbesondere junge Frauen, denen die Vertreibung der militant-islamistischen Taliban durch den Militäreinsatz der NATO-Staaten im Jahr 2001 die Teilhabe an Bildung und dem öffentlichen Leben erst ermöglichte. So gewannen afghanische Popsängerinnen, Modedesigner und Beauty-Blogger eine große Anhängerschaft in den sozialen Medien. Eine von ihnen ist eine Modeschöpferin mit stolzen rund 750.000 Followern auf ihren Social-Media-Kanälen. Da sie in ihrem Land nicht die Mode fand, die sie gern selbst tragen wollte, begann sie, diese selbst zu entwerfen und zu verkaufen. Als Modeikone auf Instagram posiert sie seitdem mal mit, mal ohne Kopftuch, in seidenen Kleidern oder in Strickpullover und Jeans. Ihre Fotos schießt sie in einem Restaurant in Kabul, am Flussufer in Dubai oder in Herat, der drittgrößten Stadt Afghanistans. Die dortige Ruine, einst eine Zitadelle von Alexander dem Großen, bot sich bislang als perfekte Instagram-Kulisse an.More Related News