Mitten in die Menschen, mitten ins Herz
Die Welt
Israel wird von der blutigsten Terrorwelle seit der zweiten Intifada überrollt. In den vergangenen Wochen kam es zu mehreren Anschlägen, zuletzt am Donnerstagabend im Ausgehviertel von Tel Aviv. Der Hintergrund des Täters beunruhigt die Behörden.
Die Barhocker sind umgestürzt, Flaschen rollen über den Bürgersteig, zerbrochene Gläser und Besteck liegen auf dem Boden. Eine Kellnerin verteilt Eiswasser an Gäste und Rettungskräfte. „Ich hätte gern einen Schnaps!“, ruft einer. Um kurz nach neun Uhr am Donnerstagabend hörten sie die Schüsse, erzählt die Kellnerin. „Wir sind sofort alle reingerannt und haben uns in der Küche verschanzt.“
Vor der Kneipe schräg gegenüber flattert Absperrband. Das große Fenster ist zerborsten. Forensiker stapfen in Plastikanzügen durch die Scherben. Hier, in der Dizengoff-Straße, der Einkaufs- und Ausgehmeile von Tel Aviv, hat ein palästinensischer Attentäter das Feuer eröffnet. Mitten in die Menge, mitten ins Herz von Israel. Zwei junge Männer sind tot. Einer der beiden wollte am nächsten Tag seine Verlobung feiern.