
Mittelmeer verdunstete einst fast vollständig
n-tv
Vor mehr als fünf Millionen Jahren war das Mittelmeer beinahe ausgetrocknet, das Wasser war verdunstet, das Becken wurde zu einer Salzwüste. Nur elf Prozent der Arten überlebten diese Salzkrise. Erst nach 1,7 Millionen Jahren erholte sich das Ökosystem. Forscher rekonstruieren nun, wie es dazu kam.
So unvorstellbar es auch scheint: Das Mittelmeer war einst weitgehend ausgetrocknet. Das Meerwasser wurde im Zuge dessen immer salziger, unzählige Tier- und Pflanzenarten starben aus. Lediglich etwa elf Prozent der nur dort vorkommenden Arten überlebten die Krise, berichtet ein Forschungsteam nun im Fachmagazin "Science". Mindestens 1,7 Millionen Jahre habe die Artenvielfalt gebraucht, um sich zu erholen, als wieder Wasser in das gewaltige Becken schoss.
Auch heute noch gibt es nur einen Durchlass vom Atlantik zum Mittelmeer: die Straße von Gibraltar. Die nur wenige Kilometer breite Rinne lässt frisches Wasser aus dem Atlantik ins salzhaltigere Mittelmeer strömen.
Durch Bewegungen im oberen Erdmantel vor etwa 6 Millionen Jahren schloss sich die Passage der heute gängigen Theorie zufolge. Schon ab der Zeit vor etwa 7,6 Millionen Jahren kam es im Zuge der Verengung des Durchgangs zu starken Salzgehalts- und Temperaturschwankungen im Mittelmeer.
