Mittel gegen Corona aus Japan: Fermentierte Sojabohnen setzen Virus zu
Frankfurter Rundschau
Im Laborexperiment hindert ein traditionelles japanisches Lebensmittel Sars-CoV-2 daran, Zellen zu infizieren.
Tokio/Frankfurt - Vielen Menschen aus westlichen Kulturen dürfte eher grausen bei der Vorstellung, zum Frühstück ein klebriges, durchdringend riechendes Gericht aus fermentierten Sojabohnen zu verzehren. In Japan hingegen, einem der Länder mit der weltweit höchsten Lebenserwartung, liebt man diese als „Natto“ bezeichnete traditionelle Spezialität. Natto werden seit Hunderten von Jahren gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, es soll das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall vermindern und auch vor Infektionskrankheiten wie Cholera oder Typhus schützen. Nun hat ein japanisches Forschungsteam der Tokio Universität für Landwirtschaft und Technologie bei Laborversuchen festgestellt, dass Proteine aus dem Sojabohnen-Gericht die Rezeptorbindungsdomäne auf dem Spike-Protein von Sars-CoV-2 „verdauen“, mit der das Virus an menschliche Zellen andockt und sie infiziert. Ihre Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter dem Titel „Natto extract, a Japanese fermented soybean food, directly inhibits viral infections including Sars-CoV-2 in vitro“ im Fachmagazin „Biochemical and Biophysical Research“ veröffentlicht.More Related News