
Mitarbeiter des Flüchtlingsamtes schreiben Brandbrief
n-tv
In Berlin kommen in diesem Jahr weit mehr Geflüchtete an als zuletzt. Gerade das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten hat in der Folge sehr viel zu tun. Nun melden sich Beschäftigte zu Wort.
Berlin (dpa/bb) - Angesichts des starken Zuzugs von Migranten haben Beschäftigte des Berliner Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) in einer Art Brandbrief eine massive Überlastung beklagt. In dem Schreiben warnen nach Angaben der "Welt" etwa 40 von etwa 530 Mitarbeitern vor einer völligen Überforderung. "Die Arbeitsbedingungen haben unser Maß des Erträglichen längst erreicht. In keiner anderen Behörde herrschen solche katastrophalen Zustände", zitierte die Zeitung (online) am Freitag aus dem Schreiben, dessen Existenz auch der dpa aus Kreisen der Behörde bestätigt wurde.
"Wir haben gemahnt, appelliert und aufgefangen, aber jetzt brechen wir unter der Arbeitslast zusammen", klagen die Mitarbeiter laut "Welt" in ihrem "Hilferuf". "Jeder Sachbearbeiter hat doppelt so viele Fälle zu bearbeiten, wie überhaupt zu schaffen sind, und täglich kommen neue hinzu." Zustände der Krisensituation 2015/2016 wiederholten sich.
Eine Folge sei, dass Anträge nicht so umfassend wie nötig geprüft würden und Menschen Mittel erhielten, die ihnen so nicht zustünden. "Rückforderungen, stellenweise fünfstellige Beträge, verjähren, weil die Sachverhalte nicht rechtzeitig an den Bereich Forderungsmanagement abgegeben werden können. Dem Land Berlin droht ein massiver finanzieller Schaden!"