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Mit Zwang zur Vernunft
Frankfurter Rundschau
Die Kosten einer Pflichtversicherung lassen Menschen vernünftiger mit Naturgefahrenumgehen.
Kanzlerin Angela Merkel hat recht, wenn sie sagt, dass die Summe der Extremwetterphänomene darauf hindeute, „dass das etwas mit dem Klimawandel zu tun hat“. Der Klimawandel führt dazu, dass eben solche extremen Wetterereignisse häufiger und vor allem intensiver auftreten. Deswegen muss endlich eine ambitioniertere Klima- und Energiepolitik umgesetzt werden, damit die zukünftigen Schäden durch den Klimawandel gemildert werden. Die Kanzlerin hat auch recht, wenn sie sagt: „Wir werden uns auch mehr mit Anpassungen beschäftigen müssen an die Gegebenheiten“, also technische und planerische Anpassung – nicht nur beim Hochwasserschutz, sondern auch in der Landwirtschafts- und Forstpolitik. Neben mehr baurechtlicher und technischer Vorsorge sollte eine Pflicht zur Versicherung von Wohngebäuden gegen Naturgefahren eingeführt werden. Eine Versicherung sichert nicht nur im Schadensfall ab, sondern die Prämien für die Versicherung stellen einen Anreiz dar, Vorsorge zu betreiben. Dafür müssen die Prämien nach Gefahrenlage und Vorsorge gestaffelt sein. Es geht bei einer Katastrophenversicherung selbst in extremen Hochwasserlagen maximal um weniger als Tausend Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus; in Normallagen um weniger als 100 Euro.More Related News