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Mit seiner Ignoranz wird der FC Bayern einen Kollateralschaden erleiden
Die Welt
Der FC Bayern verweigert den Dialog mit kritischen Fans. Das ist satzungstreu, aber keineswegs klug. Mittel- und langfristig setzt der Rekordmeister damit das größte Kapital aufs Spiel, das er besitzt.
Der harte Kern der Fans des FC Bayern, da dürfen die Massen an „Erfolgsanhängern“ nicht drüber hinwegtäuschen, war schon immer politisch. Eine engagierte Erinnerungskultur und Aufarbeitung der Vereinsvergangenheit, insbesondere im Nationalsozialismus, ist den Bayern-Fans heilig. Zudem mischen sich Mitglieder immer wieder auch in Vereinsbereiche ein, die den normalen Fußballfan eher weniger interessieren.
Die Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend war dafür ein Musterbeispiel. Eine Faninitiative hatte gefordert, die Zusammenarbeit mit Katar (Sponsoring, Trainingslager etc.) zu beenden oder zumindest kritisch zu debattieren. Gehör fand sie nicht in der Vereinsspitze. Dort wurde der Antrag mit Verweis auf die Vereinssatzung abgelehnt, auch ein neuer Spontan-Antrag wurde abgebügelt. Das führte zu tumultartigen Szenen.