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Mit seiner fußballfeldgroßen Seele lässt er alles erglitzern
Die Welt
Mit dem Schumann’s, das er eine „gehobene Kantine“ nennt, hat er eine Instanz geschaffen. Charles Schumann selbst hat es – Vorsicht, Pathos! – weiter gebracht als nahezu alle bundesdeutschen Männer nach 1945. Eine Hommage an den Barmann, Alltagsphilosophen – und eine Stilikone.
Bevor alle nach Berlin zogen, hatte München mit dem P1, einer vulgär-hedonistischen Baggergrube im Haus der Kunst und mit dem Schumann’s, der Bar auf der Maximilianstraße, zwei Botschaften des Weltgeistes, die sich nicht in die marktwirtschaftliche Logik der Global Champions wie BMW, FC Bayern oder Allianz einreihten.
Davon ist nur eine übrig geblieben: das Lebenswerk von Charles Schumann, der vor 80 Jahren als Karl Georg Schuhmann im oberpfälzischen Kirchenthumbach geboren wurde. Der „nahe Osten“, spotten da selbst Mittelfranken, die ihre Jeans seit gefühlt 200 Jahren mit dem Gürtel auf Nabelhöhe festgurten (der Söder-Style). Schumann kam also aus einem toten Winkel der Stilgeschichte und tat, was so viele tun, die in der tiefsten Provinz sich aus der Ödnis herausträumen: Er erfand sich selbst.