Mit Power durch Peking
Süddeutsche Zeitung
China ist komplex und exotisch. Die Autorin Giulia Ziggiotti und die Grafikerin Sabrina Ferrero bringen in ihrem Buch die Fülle der Eindrücke in eine überschaubare Ordnung.
So groß die geografische Entfernung auch ist: China werde "wirtschaftlich und kulturell immer präsenter" in unserem Alltag, schreibt Giulia Ziggiotti zutreffend in der Einleitung ihres Bandes mit dem schlichten Titel "China". Die demnächst beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking werden diese Entwicklung gewiss noch einmal verstärken.
Gemessen an der geopolitischen Bedeutung Chinas sei das Wissen über das Land im Westen jedoch unterentwickelt, suggeriert Ziggiotti, die seit rund zehn Jahren in China lebt. Anlass für sie, gemeinsam mit der Grafikerin Sabrina Ferrero für etwas Aufklärung zu sorgen. Ihr "illustrierter Guide", so die selbst gewählte Genre-Benennung, soll Leserinnen und Leser in dieses Land hineinlotsen, vertrauter machen mit seiner Geschichte und Gesellschaft.
Nördlich der Verbotenen Stadt gibt es eine Reihe von Seen, auf denen Bewohner Pekings zu jeder Jahreszeit ihre Freizeit verbringen.
Hundert Themen haben die beiden gewählt und präsentieren jedes davon auf jeweils einer Doppelseite. Platz genug für ein paar Informationen sowie Illustrationen, die das von Ziggiotti Beschriebene entweder veranschaulichen oder noch ergänzen. Die beiden starten in der Hauptstadt Peking, sie lassen das Bekannte nicht aus, etwa die Verbotene Stadt, den Sommerpalast und den Himmelstempel. Kommen immer wieder aber auch auf Dinge zu sprechen, die nicht ohne Weiteres geläufig sind. So funktioniert die Orientierung in Peking sehr gut anhand der Himmelsrichtungen, noch heute sind beispielsweise die Ausgänge der U-Bahnhöfe nach ihnen benannt. Durch die Verbreitung von Smartphones und Kartendiensten verliert diese Fertigkeit jedoch an Bedeutung.
Schon seit der Kaiserzeit verschenkt China Pandabären an ausländische Mächte zur Pflege diplomatischer und wirtschaftlicher Beziehungen.