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Mit Piks aufs Podium
Frankfurter Rundschau
Ohne Topstars wie Jan Frodeno hoffen Triathleten wie Maurice Clavel und Franz Löschke am Sonntag auf den großen Coup beim Ironman Frankfurt - auch wegen eigener Erinnerungen
Die Erinnerungen an den Ironman Frankfurt sind besondere. Maurice Clavel, der in Freiburg beheimatete Spezialist von der Triathlon-Mitteldistanz, muss dafür rund anderthalb Jahrzehnte zurückgehen, als er eigentlich einen Kumpel am Mainufer anfeuern wollte – und dann den Darmstädter Lothar Leder entdeckte, der ein Stück gehen musste. „Ich habe mich gefragt, warum er nicht einfach losläuft. Ich war noch Schwimmer, hatte überhaupt keine Ahnung vom Triathlon.“ Ihn habe der Kampfgeist fasziniert – und auch animiert, sich selbst mal an dieser Sportart zu versuchen, die bei 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen an die Grenzen führt. Nun startet der 33-Jährige, der als Vizeeuropameister beim Ironman 70.3 in Wiesbaden 2014 einen seiner größten Erfolge im Rhein-Main-Gebiet feierte, selbst als einer der Mitfavoriten bei der Ironman-Europameisterschaft. Anders als 2019 stehen kein Jan Frodeno, Patrick Lange oder Sebastian Kienle an der Startlinie – den deutschen Hawaii-Siegern liegt die wegen der Pandemie am für den 9. Oktober angesetzten Ironman Hawaii. „Wer die Qualifikation für Kona schon in der Tasche statt, konzentriert sich eben auf Hawaii – dort schaut die ganze Welt drauf. Ich wäre auch nicht unglücklich gewesen, hätte Frankfurt wie ursprünglich geplant eher stattgefunden“, sagt Clavel, der mindestens einen der insgesamt 100 Startplätze für Kona ergattern möchte, aber eigentlich auf das Podium schielt, auf dem sein früherer Trainingspartner Kienle fast Stammgast war. Dort tauchte vor zwei Jahren völlig überraschend Franz Löschke auf. Der Potsdamer legte am 30. Juni 2019 bei extremen Bedingungen das Rennen seines Lebens hin, kam nach Frodeno und Kienle, die sich von 2014 bis 2019 in der Siegerliste abwechselten, als Dritter auf dem roten Teppich am Römer ins Ziel. „Mir ist vor allem im Gedächtnis geblieben, dass es an jenem Tag immer heißer wurde. Das war von morgens bis abends eine coole Atmosphäre. Das Rennen ist natürlich ein gutes Omen“, sagt der 32-Jährige, der sich generell freut, wenn er Rennen in Deutschland bestreiten kann. „Die Organisation für die Profis ist in Frankfurt immer super.“ Bei ihm ist es übrigens Ritual, vor dem ersten Saisonhöhepunkt immer bei seiner Trainerin Laura-Sophie Usinger zu übernachten, die praktischerweise in Darmstadt wohnt. In Frankfurt möchte er auch in diesem Jahr „vorne mitmischen“.More Related News