Mit Oma, Opa und Messer – Schwerer Angriff auf Journalisten
Frankfurter Rundschau
Zwei Neonazis aus Thüringen verletzen Journalisten offenbar schwer. Im Prozess vor dem Landgericht in Mühlhausen geben sie sich aber als Opfer prügelwütiger Antifaschisten.
Mühlhausen – Die beiden Männer die an diesem Dienstag den Gerichtssaal betreten, geben ein eigentümliches Bild ab: die gleiche Basecap, die gleiche Sonnenbrille, die gleiche dunkle Jacke, die gleiche akkurat kurz gestutzte Frisur. Man könnte sie für Zwillinge halten – und so ganz falsch wäre das gar nicht. Nordulf H., 22 Jahre alt, ist der älteste Sohn von Thorsten Heise, einem der wichtigsten Drahtzieher der extremen Rechten im Land. Gianluca B., 27, gilt als Heises Ziehsohn. Die zwei Neonazis müssen sich wegen des Vorwurfs der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung, des schweren Raubs und der Sachbeschädigung vor dem Landgericht in Mühlhausen verantworten. Am 29. April 2018 sollen sie zwei Göttinger Journalisten, die auf Recherchen über die rechte Szene spezialisiert sind, angegriffen, schwer verletzt und ihre rund 1500 Euro teure Fotoausrüstung geraubt haben. Die antifaschistischen Journalisten waren in das thüringische Dorf Fretterode unweit der Grenze zu Hessen und Niedersachsen gefahren, weil sie von einem größeren Neonazi-Treff dort im Hause Heise gehört hatten. Dem einflussreichen NPD-Bundesvize, Kameradschaftsführer, Rechtsrockhändler und Konzertveranstalter gehört in dem Ort seit rund 20 Jahren das mächtige Gutshaus mitten im Ort. Ein Zentrum des Neonazismus.More Related News