Mit Merkel endet die Ära der Machtpolitiker? Im Gegenteil
Die Welt
Reine Machtmenschen genießen keinen guten Ruf. Union, SPD und Grüne wollten den Eindruck erwecken, als wären ihre Kanzlerkandidaten echte Teamplayer. Doch das trügt. Tatsächlich könnten sie ihre Macht im Falle eines Sieges sogar schneller und umfassender nutzen als Merkel 2005.
Machtpolitiker haben in Deutschland einen zweifelhaften Ruf. „Machtmensch“ ist hierzulande kein Lob, sondern ein Vorwurf. Egal ob in der Politik, in der Familie oder in der Firma. Kein Wunder, dass Kanzlern Angela Merkel (CDU) immer mal wieder „zufällig“ dabei fotografiert wurde, wenn sie selbst einen Einkaufswagen durch einen Berliner Supermarkt steuerte. Ihr durchaus ehrliches Understatement erlaubte es ihr, trotz der übergroßen Zuschreibungen aus ihrem Machtmenschentum politisches Kapital zu schlagen. Geht mit ihr die Ära der Machtpolitiker nun notwendigerweise zu Ende? Man möchte es mit Blick auf die drei Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) annehmen. Doch das ist ein Trugschluss.More Related News