![Mit Luxusschnäppchen vom Wühltisch prahlt heute niemand mehr](https://img.welt.de/img/icon/mode/mobile235282694/7601359517-ci16x9-w1200/Prada-070-0556.jpg)
Mit Luxusschnäppchen vom Wühltisch prahlt heute niemand mehr
Die Welt
Luxusmode aus dem Sale galt mal als chic. Zum diesjährigen Black Friday zeigt sich aber: Immer weniger Modefans wollen Grabbeltischatmosphäre oder Outlet-Flair. Denn den besten Deal gibt es heute woanders.
Die Jagd nach dem großen Designerschnäppchen kann ziemlich entwürdigend sein. Selbst im nobelsten Kaufhaus werden die Schaufenster knallrot tapeziert und der Wühltisch wirkt oft ramschig. Man darf sich also nicht zu fein sein, schamlos in Klamottenbergen zu wühlen, dabei gegebenenfalls Ellenbogen einzusetzen und in der Umkleidekabine angekommen, streift man mit Make-up und Schweißflecken versehene Ware über. Die Frisur steht elektrisiert nach oben und vor dem Spiegel macht man sich in den zu großen oder zu kleinen Restposten vor sich selber lächerlich. Nicht selten rächt sich, erschöpft und unterzuckert, an der Kasse der Kreislauf: Schwindel von zu viel Prozenten.
Digital gestaltet sich das Sale-Shopping nicht unbedingt hochwertiger. Pünktlich zum Start der Cyber Week wüten knallorangene Flammen, Blitze, Konfettibomben und Megaphone im Mailpostfach, sodass man sich fragt, welche fragwürdigen Designer, Marken oder Plattformen man da eigentlich abonniert hat. Denn zur Rabattwoche sehen selbst teuerste Luxusfirmen über das Prinzip der Zurückhaltung gerne elegant hinweg.