Mit Licht und Lärm - wie Indiens Bauern ihre Felder schützen
DW
Der Klimawandel und das Vordringen der Menschen in die Natur haben in Indien dazu geführt, dass immer mehr Wildtiere auf den Feldern nach Nahrung suchen. Mit Lärm und Licht wollen die Farmer sie fernhalten.
Schon seit sechs Jahren betreibt Raghavendra Bhat seinen Bio-Bauenhof. Der liegt mitten im Wald, ganz in der Nähe von Bengaluru in Südindien. Die Stadt gilt als die Technologiehochburg des Landes. Als er 2014 seinen Büro-Job an den Nagel hängte, um sich als Öko-Landwirt selbstständig zu machen, ahnte er nicht, was auf ihn zukommen würde.
Denn auf dem sechs Hektar großen Anwesen treiben Affen ihr Unwesen. Anfangs war er ihnen noch wohl gesonnen.
"Irgendwann jedoch kamen Hunderte von ihnen und machten sich über die Bananenplantagen her. Schließlich drangen sie sogar ins Haus ein und stürzten sich auf die Arbeiter", erzählt Bhat. Die Angriffe wurden schließlich immer häufiger. "Das war auch der Punkt, an dem wir begriffen, dass wir es hier mit einer richtigen Bedrohung zu tun haben und etwas tun müssen."
Inzwischen kommen die Affen so oft auf die Felder, dass Bhat einzelne Tiere schon von weitem erkennt. "Einer der Affen hat keinen Schwanz. Er ist wohl der Anführer. Jedes Jahr kommt er mit einer größeren Gruppe hier auf die Felder", erzählt Bhat.
Weil der Klimawandel voranschreitet und der Mensch immer weiter in den Lebensraum der Tiere vordringt, wird es für Wildtiere immer schwerer, in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausreichend Nahrung zu finden. Deshalb führt sie ihre Suche nach Essbarem längst bis auf die Felder der Menschen.