Mit Lasern gegen Putins Drohnen? Bundeswehr feuert Strahlenkanone ab
ProSieben
Der Einsatz von russischen Drohnen gegen die Ukraine hat die Abwehr dagegen ins Blickfeld gerückt. Jetzt hat die Bundeswehr erstmals mit einer Laserwaffe eine Drohne abgeschossen.
Das Wichtigste in Kürze:
Laserwaffen im Einsatz zur Abwehr von Drohnenangriffen. Was nach Science Fiction klingt, ist jetzt bei der Bundeswehr Realität geworden. Eine auf der Fregatte "Sachsen" installierte Laserkanone hat erfolgreich eine Drohne vom Himmel geholt. Die beteiligten Rüstungsfirmen MBDA und Rheinmetall werteten den Test als Erfolg.
Das Manöver fand bereits im August in der Ostsee vor dem Truppenübungsplatz Putlos statt. "Es ist ein großer Schritt in Richtung einsatzfähiger Laserwaffen", teilten die beiden Unternehmen am Donnerstag (27. Oktober) mit. Ein zukünftiges Hochenergielaser-Waffensystem für die Marine eignet sich demnach insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten im Nah- und Nächstbereich. Es könne aber auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Lenkflugkörpern oder Mörsergranaten eingesetzt werden, hieß es weiter.
Zur Anzahl und Größe der abgeschossenen Drohnen wollte sich MBDA-Deutschland-Chef Thomas Gottschild in der "Welt" nicht äußern. "Die ersten Tests sind erfolgreich verlaufen", sagte er lediglich. Dem Bericht zufolge handelt es sich bei der jetzt eingesetzten Laserwaffe um einen sogenannten Demonstrator, also eine Art Prototyp. Bis die Bundeswehr den Laser regulär einsetzen kann, wird es noch eine Weile dauern.
Gottschild betonte, mit den Tests, die noch bis kommendes Jahr laufen, solle das zukünftige Aufgabenspektrum definiert werden. "Die Technologiebasis ist reif, und wir könnten in die Produktentwicklung einsteigen", so Gottschild. Sein Unternehmen und Rheinmetall - eigentlich Konkurrenten auf dem Rüstungsmarkt - arbeiten für das Laserprojekt seit Mitte 2020 zusammen.