
Mit dem Fallschirm in die Sommerferien
Frankfurter Rundschau
Sommerferien in Hessen: Beim Tandemsprung im Odenwald geht es im freien Fall dem Boden entgegen, bis der Fallschirm aufgeht – danach sieht man die Welt mit anderen Augen.
Die Landung ist so sanft, es ist absurd. Die Wiese kommt näher, die Beine sind ausgestreckt und angehoben. Eine letzte rasante Rechtskurve in die Tiefe, dann schrubben Gras, Klee und Blüten am Hintern, der sich schließlich gefühlvoll, fast schüchtern an die Erde anschmiegt. Gelandet. Augenblicke zuvor herrschte noch Ausnahmezustand, Adrenalin-Overkill: Der Motor der Cessna lärmt, der Wind wirbelt um die Ohren, der Brustkorb hebt und senkt sich wie ein Blasebalg, die Tür öffnet sich und Tandempartner Antonio brüllt von hinten: „Bleib mutig!“ Jetzt gilt’s also. Doch von vorne: In den Tagen vor dem Sprung schießt immer wieder das Zögern von früher im Freibad durch den Kopf: Sieben Meter vom Sprungturm waren in einem mutigen Moment das buchstäblich höchste der Gefühle. Der „Zehner“, der stets still und drohend im Zentrum über allem thronte, während es unter ihm kreischte, platschte, lachte – stand nie zur Debatte. Stattdessen jetzt: mehr als 3000 Meter.More Related News