
Mit Corona-Entspannung steigen Chinas Exporte
n-tv
Die "Null-Corona-Politik" belastet die chinesische Wirtschaft extrem. Weil die Regierung die Maßnahmen gegen das Virus lockert, erholt sich auch der Außenhandel etwas. Doch vieles ist weiter unsicher.
Vor dem Hintergrund gelockerter Corona-Maßnahmen haben Chinas Exporte im Juni deutlich zugelegt. Wie die Pekinger Zollverwaltung mitteilte, stiegen die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vorjahresvergleich um 17,9 Prozent. Die Importe legten jedoch nur bescheiden um ein Prozent zu. Das Wachstum des Außenhandels sei "deutlich angestiegen" sagte Li Kuiwen, Sprecher der Zollbehörde. Insbesondere Unternehmen im Yangtze-Delta rund um Shanghai hätten wegen einer entspannteren Pandemie-Lage eine "rasche Erholung" erlebt und so besonders stark zum Anstieg des Außenhandels beigetragen.
"Die Außenhandelszahlen liefern ein durchwachsenes Bild. Zwar erholen sich die Exporte angesichts wieder besser funktionierender Logistik weiter. Allerdings deutet das nun wieder sehr niedrige Importwachstum auf eine schwächelnde Konjunktur hin", kommentierte Jens Hildebrandt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsche Handelskammer in China (AHK), die Daten der Zollverwaltung. Die Pandemiebekämpfung der chinesischen Regierung sorge für vergleichsweise hohe Arbeitslosenzahlen und schwaches Konsumentenvertrauen.
China verfolgt seit dem Beginn der Pandemie eine strikte "Null-Corona-Politik", die zum Ziel hat, jeden Ausbruch im Keim zu ersticken. Anders als praktisch der gesamte Rest der Welt, ist die Regierung in Peking nicht gewillt, "mit dem Virus zu leben". Zahlreiche Millionenstädte in China hatten besonders im Frühling harte Corona-Maßnahmen verhängt, um die Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante zu verhindern.