
Mit Abwasser heizen: Genossenschaft wirbt für Aquathermie
n-tv
Warme Dusche, abgegossenes Nudelwasser, Klospülung: All das mischt sich zu einem Abwasser mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad. Diese Wärme soll stärker genutzt werden, findet der Wasserentsorger Emschergenossenschaft.
Bochum (dpa/lnw) - Der Wasserwirtschaftsverband Emschergenossenschaft wirbt für eine stärkere Nutzung von Abwasserwärme zum Heizen. Bei einem Treffen von Vertretern aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, Politik und Kommunen heute (10.00 Uhr) in Bochum informieren die Experten über die noch zu wenig ausgeschöpften Möglichkeiten der sogenannten Aquathermie. Bei dieser Technologie wird die Wärme des Abwassers aus Haushalten oder Gebäuden mit Hilfe eines Wärmetauschers im Kanalrohr zurück in den Heizkreislauf gegeben. In Kombination mit einer Wärmepumpe können Gebäude so mit Abwasser geheizt oder gekühlt werden. Erwartet wird auch eine Rede von Landesenergieministerin Mona Neubaur (Grüne) zum Thema "Wärmewende NRW".
Während andere Länder Abwasserwärme längst zur Energiegewinnung nutzten, hinke hierzulande die Entwicklung noch hinterher, hieß es in der Ankündigung der Emschergenossenschaft. Dabei zeigten die Ergebnisse von Pilotprojekten enormes Einsparpotenzial: So deckt ein Hallenbad in Bochum inzwischen mehr als die Hälfte seines Wärmebedarfs mit Hilfe von Abwasserwärme. In Dortmund heizt ein Seniorenwohnheim größtenteils mit dem eigenen Abwasser.
