Mission „Roter Baron“
Die Welt
Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson. Seit Jahrzehnten liefert Deutschland Ausrüstung, zuletzt Korvetten für die Verteidigung der Erdgasfelder im Mittelmeer. Weniger bekannt ist, wie stark die Bundeswehr inzwischen von Israels ganz speziellem Know-how profitiert.
Spannung liegt in der Luft, sprichwörtlich. Der enge, fensterlose Container der israelischen Luftwaffe ist vollgestopft mit Elektronik. Allerlei Kabel surren leise. Drei Soldaten starren auf mehrere Monitore. Das internationale Drohnenteam soll in einer Stunde so viele Ziele wie möglich ausfindig machen. Eine Übung, die leichter klingt, als sie ist. Ein Bildschirm zeigt eine Luftaufnahme des Gebiets um die Palmachim-Militärbasis im Süden von Tel Aviv. Rote Kreuze sind darauf markiert: Straßen, Kreuzungen, Gebäude – potenziell feindliche Ziele. Teams aus sechs verschiedenen Ländern fliegen an diesem Tag zusammen. Israel hat Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und die USA zur zweiwöchigen Übung „Blue Guardian“ (Blauer Wächter) eingeladen. Es ist das erste internationale Drohnenmanöver dieser Größenordnung. Die israelische Armee führt weltweit im Einsatz von Drohnen. Von ihr wollen die Nato-Staaten lernen, wie man mehrere Luftfahrzeuge in einem Einsatz koordiniert, Bodentruppen unterstützt, feindliche Ziele auf dem Schlachtfeld aufspürt und zerstört. Für die Bundeswehr hat die Übung noch eine tiefere Bedeutung.More Related News